Was macht ein*e Aktuar*in und worauf müssen Sie achten?
Ein*e Aktuar*in ist eine Fachkraft, die mathematische und statistische Methoden anwendet, um finanzielle Risiken zu bewerten und zu managen. Diese Rolle ist entscheidend in der Versicherungs- und Finanzbranche, da sie hilft, fundierte Entscheidungen über die Preisgestaltung von Versicherungsprodukten und die Bewertung von Unternehmensrisiken zu treffen.
Aktuar*innen arbeiten oft eng mit anderen Fachbereichen zusammen, um sicherzustellen, dass die finanziellen Entscheidungen eines Unternehmens auf soliden Analysen basieren. Sie nutzen mathematische Modelle, um zukünftige Ereignisse vorherzusagen, und entwickeln Strategien, um die finanziellen Auswirkungen dieser Ereignisse zu minimieren.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Rolle ist die Präsentation der Ergebnisse ihrer Analysen an Stakeholder. Aktuar*innen müssen in der Lage sein, komplexe Informationen verständlich zu kommunizieren und ihre Schlussfolgerungen zu verteidigen, um die besten strategischen Entscheidungen zu unterstützen.
In einer sich ständig verändernden wirtschaftlichen Landschaft müssen Aktuar*innen auch flexibel und anpassungsfähig sein, um neue Risiken zu identifizieren und innovative Lösungen zu entwickeln. Sie sollten auch auf dem Laufenden über regulatorische Veränderungen bleiben, die die Finanz- und Versicherungsbranche betreffen.
Anforderungen an eine*n Aktuar*in
- Abgeschlossenes Studium in Mathematik, Statistik oder einer verwandten Disziplin.
- Erfahrung in der Anwendung von mathematischen Modellen zur Risikobewertung.
- Kenntnisse in relevanten Softwaretools wie R, Python oder Excel.
- Fähigkeit, komplexe Daten zu analysieren und verständliche Berichte zu erstellen.
- Starke Kommunikationsfähigkeiten, um Ergebnisse mit Stakeholdern zu teilen.
Mögliche Fragen für ein erfolgreiches Bewerbungsgespräch
Operative und situative Fragen
- Beschreiben Sie eine Situation, in der Sie ein komplexes mathematisches Modell entwickelt haben. Welche Herausforderungen sind dabei aufgetreten und wie haben Sie diese gelöst?
- Wie gehen Sie vor, wenn Sie eine Risikobewertung für ein neues Versicherungsprodukt durchführen müssen?
- Erzählen Sie von einem Projekt, bei dem Sie eng mit einem interdisziplinären Team zusammengearbeitet haben. Welche Rolle haben Sie dabei gespielt?
- Erklären Sie, wie Sie mit ungenauen oder unvollständigen Daten umgehen, wenn Sie eine Risikoanalyse durchführen.
- Beschreiben Sie eine Herausforderung, die Sie bei der Implementierung eines neuen Aktuariatsmodells hatten, und wie Sie diese überwunden haben.
Rollenspezifische Fragen
- Welche Erfahrungen haben Sie mit der Bewertung von Versicherungsrisiken und wie haben diese Ihre Arbeitsweise beeinflusst?
- Wie bleiben Sie über aktuelle Entwicklungen und Trends in der Aktuariatswissenschaft informiert?
- Welche Softwaretools und -techniken verwenden Sie regelmäßig in Ihrer Arbeit als Aktuar*in?
- Wie würden Sie die Rolle eines*einer Aktuar*in in einem Versicherungsunternehmen beschreiben? Welche Aufgabenbereiche sind Ihrer Meinung nach am wichtigsten?
- Welche Schritte unternehmen Sie, um sicherzustellen, dass Ihre Analysen genau und zuverlässig sind?
Fragen zu Verhalten und Persönlichkeit
- Wie gehen Sie mit Stress um, insbesondere wenn Fristen knapp sind oder unerwartete Probleme auftreten?
- Beschreiben Sie einen Moment, in dem Sie Ihre Meinung ändern mussten. Was hat Sie dazu veranlasst?
- Wie würden Ihre Kollegen Ihre Arbeitsweise beschreiben?
- Was motiviert Sie in Ihrer beruflichen Laufbahn, und wie halten Sie sich motiviert?
- Wie wichtig ist Ihnen Teamarbeit, und wie tragen Sie zu einem positiven Teamumfeld bei?
Wer sollte an einem Interview mit einem/einer Aktuar*in teilnehmen?
Idealerweise habe Sie einen mehrstufigen Interview-Prozess. In einem ersten kurzen Interview können die Kommunikationsfähigkeit sowie die generelle Eignung des Kandidaten geprüft werden. Hierzu reicht in der Regel die Teilnahme eines Recruiters. In weiteren Prozess-Schritten sollten neben dem Recruiter auch Vorgesetzte und Kollegen aus dem Fachbereich dabei sein, um die fachlichen Fähigkeiten des Kandidaten zu bewerten.
Die Organisation von Interview-Terminen kann mitunter sehr aufwändig sein und sich über einen längeren Zeitraum hinweg ziehen, was zu einer signifikanten Verlängerung der Time to Hire führen kann.
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Wie bewerte ich eine/n Bewerber/in direkt nach dem Interview?
Eine strukturierte Bewertung nach dem Interview ist entscheidend, um objektive und vergleichbare Entscheidungen zu treffen. Mit einer Scorecard lassen sich die wichtigsten Kriterien wie Fachkompetenz, kulturelle Passung und Soft Skills gezielt bewerten. Dabei wird jedem Kriterium eine Gewichtung und eine Punktzahl zugewiesen, um am Ende ein klares Gesamtbild zu erhalten. Mit OnApply können Sie solche Scorecards direkt im Tool abbilden, Bewertungen erfassen und so den Auswahlprozess effizient und transparent gestalten.
