So finden Sie Bewerber*innen an Universitäten
Viele Unternehmen haben Probleme damit, junge Talente anzuziehen. Das liegt meist daran, dass Studierende von vielen Unternehmen noch nie etwas gehört haben. Mit unseren Tipps finden Sie hochmotivierte Absolvent*innen. Viele Studierende bewerben sich bei Unternehmen, die man kennt. Mercedes, McKinsey, Henkel, die Deutsche Bank, Airbus und Nestlé teilen alle einen hohen Bekanntheitsgrad. Bei diesen Unternehmen kann man Karriere machen, Freund*innen schenken einem Anerkennung, wenn man dort arbeitet und die Bezahlung ist auch gut.
Ihr Unternehmen muss gegen die Mediendominanz und das Marketing der »großen« Unternehmen ankommen. Das ist nicht einfach, aber es ist durchaus machbar. Diese Initiativen können Sie angehen, um Studierende von sich als Arbeitgebermarke zu überzeugen.
Welche Studierenden suchen Sie für Ihr Unternehmen? Definieren Sie Ihre Zielgruppe
Als erstes sollten Sie festlegen, aus welchem Fachbereich Studierende gesucht werden. Am besten haben Sie außerdem die offenen Stellen schon bei der Standortwahl berücksichtigt. Sie sollten als erstes auf Universitäten und Fachhochschulen zugehen, die sich in der Nähe befinden. Erst dann suchen Sie explizit Hochschulen aus Deutschland und Europa, die Ihren Werten entsprechen und gutes Fachpersonal ausbilden. Ohne eine identifizierte Zielgruppe ist die Mitarbeiter*innen-Suche an Hochschulen die Suche nach der Nadel im Heuhaufen.
Können Sie über ein Thema dozieren? In Gastvorlesungen Bewerber*innen ansprechen
Gastvorlesungen sind an Hochschulen gern genutzt, um einen Praxisbezug zu den Studieninhalten herzustellen. In der Regel können Sie die Fachbereichsleitung anschreiben und nachfragen, ob Sie einen Gastvortrag zu einem bestimmten Thema halten können oder ob es Ideen für Themen gibt. Bei Gastvorlesungen können Sie wie folgt vorgehen:
Einleitung: 3 Minuten / Vorstellung des Unternehmens
Hauptteil: Vermittlung von Wissenswertem, zum Beispiel eine Case-Study zu einem schwerwiegenden Problem, das Sie durch Uni Know-How gelöst haben
Schluss: 3 Minuten / Informieren Sie darüber, dass Sie offene Stellen anbieten
Relikte aus alten Tagen: Das schwarze Brett
Unsere Erfahrungen mit Uni-Jobbörsen sind durchmischt. Meistens sind diese Jobboards veraltet und haben sehr geringe Besuchszahlen. Viele Studierende wissen zum Beispiel gar nicht, dass es eine Online-Jobbörse ihrer Hochschule gibt. Wir nutzen diese Börsen daher nur, wenn sie kostenlos oder günstig sind (weniger als 50 €). Die Kosten und der Aufwand lohnen sich meist nicht. Anders sieht es aus, wenn eine Jobbörse Teil eines größeren Netzwerkes ist (z. B. Stellenwerk).
Studierende durch universitäre Events begeistern (Sponsoring)
Für uns ist es wichtig, dass Events unsere Unternehmenswerte widerspiegeln und die Bewerber*innen anziehen, die wir für unsere freien Stellen suchen. Egal, ob wir ein Event ausrichten oder ein Event sponsern, diese Fragen müssen immer beantwortet werden:
Welche Zielgruppe wird auf dem Event angesprochen?
Welche Werte spiegelt das Event wider?
Passen die Werte und Zielgruppe zu uns?
Werden wir einen positiven ROI (Return on Investment) haben?
Die letzte Frage bezieht sich auf die Kosten eines Events. Ist uns das Besetzen einer studentischen Stelle beispielsweise 500 € wert, sollten wir bei einem Event, das 5.000 € kostet, 10 Stellen besetzen können.
Langfristige Employer Branding Maßnahmen
Recruiting-Maßnahmen müssen langfristig gedacht werden. Vereinzelt auf Facebook Werbung zu schalten oder einen Vortrag an einer Hochschule zu halten, bringen keine ausreichenden Ergebnisse. Sie sollten sich genau überlegen, in welchen Netzwerken Sie sich platzieren wollen und dort gezielt Zeit und Geld investieren, um eine nachhaltige Employer Brand aufzubauen. Zu viele vereinzelte Initiativen bringen auf lange Sicht nicht den gewünschten Effekt. Deswegen ist eine Partnerschaft mit einer tollen Hochschule immer besser als kurzfristige Beziehungen mit 20 Hochschulen.