Warum das Motivationsschreiben ausgedient hat...

Die Deutsche Bahn hat das Motivationsschreiben im Bewerbungsprozess aufgegeben und stattdessen auf wenige, aber relevante Daten des Bewerbers gesetzt. Erfahren Sie, wie wir trotzdem talentierte Bewerber\*innen rekrutieren: Wir fragen nach dem Warum, werten das Bewerbungsformular aus und betrachten den Lebenslauf. Mit diesem Vorgehen haben wir viele talentierte Mitarbeiter\*innen anwerben können – ohne Motivationsschreiben.

Warum das Motivationsschreiben ausgedient hat...

Seit dem vergangenen Jahr verzichtet die Deutsche Bahn auf das Motivationsschreiben im Bewerbungsprozess – und erntet dafür viel Unverständnis. Für uns hingegen hat das Bewerbungsschreiben schon seit etwa 10 Jahren ausgedient. Stattdessen setzen wir darauf, wenige und dafür relevante Daten des Bewerbers oder der Bewerberin abzufragen. Hier erklären wir, welche Daten das genau sind und wie wir trotzdem talentierte Bewerber*innen rekrutieren.

Auswahlkriterium Motivationsschreiben: Ausgedient!

Unsere Erfahrung hat uns gezeigt, dass ein Motivationsschreiben in den meisten Fällen nicht wirklich viel über Bewerber*innen aussagt. Warum ist das so?
  • Bewerber*innen schreiben einen standardisierten Text und verschicken diesen mit nur kleinen, unternehmensspezifischen Anpassungen an alle interessanten Stellen. Das ist auch vollkommen verständlich, denn wenn man 50-60 Bewerbungen schreibt, ist es sehr mühsam für jedes Unternehmen einen komplett neuen Text zu verfassen.
  • Die Texte sind oft von Dritten korrigiert, bearbeitet oder sogar geschrieben. Es ist schon mehrmals vorgekommen, dass wir ein perfekt geschriebenes Anschreiben bekommen haben, der Bewerber bzw. die Bewerberin aber überhaupt kein Deutsch konnte.
  • Inzwischen gibt es viele Anbieter, die Bewerber*innen über das Internet das perfekte Anschreiben erstellen.

  • Diese drei Punkte haben uns bewogen, auf das Anschreiben zu verzichten. Stattdessen fragen wir unsere Bewerber*innen in unserem Bewerbungsformular: »In drei Sätzen, warum möchtest du bei uns arbeiten?«. Bei dieser Frage, die der oder die Bewerber*in direkt auf dem Bewerbungsformular ausfüllt, erhalten wir viel ehrlichere und aussagekräftigere Antworten, die uns dabei helfen, eine bessere Auswahl aus unseren Bewerber*innen zu treffen.

    Auswahlkriterium Lebenslauf – war der Bewerber schon einmal in einer ähnlichen Situation?

    Neben der Bewerbungsfrage ist der Lebenslauf einer Bewerberin oder eines Bewerbers ein wichtiges Auswahlkriterium für uns. Jeder Lebenslauf ist individuell und hat seine eigenen Stärken und Schwächen. Das Allerwichtigste für uns ist aber, dass der oder die Bewerber*in schon einmal in einer der ausgeschriebenen Stelle ähnlichen Situation war und diese dann gemeistert hat.
    Wenn wir beispielsweise eine*n neue*n Vertriebschef*in für unser B2B-Produkt suchen, würden wir für diesen Job nicht den oder die Vertriebler*in für Staubsauger (B2C) bei Siemens einstellen. Wir würden stattdessen nach einem Bewerber oder einer Bewerberin Ausschau halten, der oder die bereits im B2B-Software-Bereich gearbeitet, sich in einem kleinen Team durchgesetzt hat oder bereits Vertriebsleiter*in war. Deswegen ist es für uns wichtig, dass die Bewerber*innen auf ihrem Lebenslauf angeben, welche Erfahrungen sie bereits in welchem Unternehmen und in welcher Verantwortung gesammelt haben.

    Bewerbungsformular – Bewerbungen schneller aussortieren

    Die wichtigste Hilfe bei der Auswahl unserer Bewerber*innen ist unser Bewerberformular, das wir in unserem Bewerbermanagement-System onapply PRO mit wenigen Klicks erstellen. Mit dem Bewerbungsformular stellen wir Fragen, die einen Bewerber oder eine Bewerberin direkt qualifizieren oder disqualifizieren. Eine solche Frage könnte zum Beispiel sein: »Bitte bewerte Kenntnisse der Programmiersprache XY«. Die Antwort auf die Frage können wir dann sofort mit unseren Anforderungen abgleichen und die Eignung der Bewerberin oder des Bewerbers besser einschätzen.

    Fazit

    Um eine*n aussichtsreiche*n Bewerber*in zu finden, gehen wir also wie folgt vor:
    Als Erstes lesen wir die Antwort auf die Frage, warum jemand bei uns arbeiten möchte, um Bewerber*innen ohne passende Motivation sofort auszusortieren. Danach werten wir die Antworten auf unsere Fragen im Bewerbungsformular aus und können daraufhin erneut ungeeignete Bewerber*innen ausschließen. Im dritten Schritt betrachten wir den Lebenslauf der Bewerber*innen und versuchen zu verstehen, ob sie für unser Unternehmen wertvolle und passende Erfahrungen mitbringen. Wenn dem so ist, verschicken wir eine Einladung zum Telefoninterview.
    Mit diesem Vorgehen haben wir in einem kurzen Bewerbungsprozess viele talentierte Mitarbeiter*innen anwerben können – das Motivationsschreiben hat uns dabei als Informationsquelle noch nicht einmal gefehlt.
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