Recruiting & Bewerbermanagement

Wonach sollte ich Bewerber in der Bewerbung fragen?

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Wonach sollte ich Bewerber*innen in der Bewerbung fragen?

Falls Sie noch per E-Mail oder Post rekrutieren, wird es schwer, den Bewerber*innen konkrete Antworten zu entlocken. Deshalb konzentrieren wir uns in diesem Text auf Bewerbungsfragebögen oder Bewerbungsformulare, wie sie in Bewerbermanagement-Systemen gefunden werden. Bewerbungsformulare bieten eine tolle Möglichkeit, von Bewerber*innen genau die Fragen beantworten zu lassen, die Sie interessieren. Bestenfalls erhalten Sie allein durch die Sichtung von Bewerbungsformularen einen Überblick darüber, ob eine Person zu Ihrer ausgeschriebenen Stelle passt oder nicht.

Das absolute Minimum an Bewerber*innen-Daten

Es gibt Daten, die dürfen in einer Bewerbung nicht fehlen. Anstatt sie mühsam im Lebenslauf und Anschreiben zusammenzusuchen, empfehlen wir, diese standardmäßig im Bewerbungsformular abzufragen.
Zum absoluten Minimum zählen

  • (Anrede)
  • Vorname
  • Nachname
  • Telefonnummer
  • E-Mail-Adresse
  • Lebenslauf

  • Neben der Zeitersparnis hat die Abfrage dieser Daten auch einen praktischen Sinn. Sie werden verwendet, um beispielsweise automatisierte Empfangsbestätigungen zu versenden (»Sehr geehrte Frau Muster, vielen Dank für Ihre Bewerbung.«) oder im späteren Kontakt mit den Bewerber*innen benutzt.

    »Warum möchten Sie bei uns arbeiten?«

    Bei onapply haben wir beschlossen, das Anschreiben komplett aus unserem Bewerbungsprozess herauszunehmen. Es hat einfach nicht genug Aussagekraft. Meist erreichten uns Copy-Paste-Anschreiben, die außer unserem Unternehmensnamen nichts mit uns zu tun hatten. Wir haben uns also gefragt: Warum benötigen wir überhaupt ein Anschreiben?
    Schließlich wollen wir sehen, dass sich die Bewerbe*innen mit unserem Unternehmen und der Position auseinandergesetzt haben. Wir wollen die Rechtschreibung testen. Wir wollen sehen, ob er oder sie persönlich passt. All diese Fragen konnten wir mit einem Anschreiben nicht ausreichend klären. Gerade dann, wenn es ein Standard-Anschreiben ist oder wenn es durch Familienmitglieder aufpoliert wurde.

    Wir haben uns also entschieden, im Bewerbungsformular nach der Motivation für die Bewerbung zu fragen. Und das Ergebnis ließ nicht lange auf sich warten: Die Antworten waren ehrlicher. Manche davon haben uns schwer beeindruckt, andere eher enttäuscht (»Ich will einfach nur Geld. Arbeit macht eh keinen Spaß.«). Diese Informationen helfen uns, schnell eine Entscheidung zu treffen.

    K.O. Kriterien

    Es gibt Informationen, die direkt darüber entscheiden, ob sich ein*e Bewerber*in für die ausgeschriebene Position qualifiziert oder disqualifiziert. Zwei Fragen, mit denen man gut differenzieren kann, sind:

  • Wo liegen Ihre Gehaltsvorstellungen?
  • Wann ist Ihr frühestes Eintrittsdatum?

  • Ideen für weitere Fragen sind:

  • Welche Führerscheinklasse haben Sie? (z. B. für den Außenvertrieb)
  • Was ist Ihre Haupt-Programmiersprache? (für Entwickler*innen)
  • Upload-Möglichkeiten und Arbeitsportfolio

    Wir bieten unseren Bewerber*innen außerdem die Chance, zusätzliches Bewerbungsmaterial hochzuladen. Hier können zum Beispiel Zeugnisse oder Empfehlungsschreiben hinzugefügt werden, auch wenn diese (genau wie das Anschreiben) oft nur wenig Aussagekraft haben. Wir nehmen lieber direkt Kontakt zu Referenzen auf.

    Der Upload-Bereich ist eher dafür gedacht, uns auf individuelle Weise zu überzeugen. Je nach Stelle freuen wir uns über Arbeitsproben (z. B. Design- oder App-Projekte). Mit demselben Gedanken bieten wir bei passenden Stellen auch ein Textfeld für Onlineportfolios wie Github oder Behance an.

    Bonusfragen zum Know-How

    Es gibt stellenspezifische Fragen, die nicht direkt K.O. Kriterium sind. Diese Bonusfragen sind auf das Fachwissen der Bewerber*innen ausgerichtet und sind nicht direkt als Pflichtfelder gekennzeichnet, sondern mit dem Hinweis »Falls du extra Punkte sammeln willst«.

    Mit Bonusfragen erkennt man sofort, wer sich Zeit nimmt, die Fragen zu beantworten und wer sie einfach überspringt. Das Überspringen ist grundsätzlich nicht schlimm, allerdings haben wir die Erfahrung gemacht, dass die besten Bewerber*innen auch die optionalen Fragen beantworten.

    Eine Beispielfrage wäre:
    »Bitte erkläre den Unterschied zwischen Truncate und Delete in SQL.«

    Kennt sich der Bewerber oder die Bewerberin aus, ist diese Frage relativ leicht zu beantworten, für Laien hingegen nicht. Natürlich kann man die Antwort auch googeln, erfahrungsgemäß machen das jedoch die wenigsten.

    Einverständnis zur Datenbearbeitung

    Am Ende unseres Bewerbungsformulares fragen wir die Bewerber*innen immer nach der Einverständniserklärung zur Datenbearbeitung. Dieser Teil ist wichtig für den Datenschutz. Es ist zwar so, dass durch die Bewerbung indirekt zugestimmt wird, dass die Daten weiterverarbeitet werden dürfen, aber mit einer expliziten Einverständniserklärung sichert man den ganzen Prozess ab. Spätestens wenn es um den Datenschutz geht, ist eine »Bewerbermanagementsoftware übrigens immer die sichere Alternative zu E-Mail und Co.

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